Auf der Suche nach dem perfekten Tennisschläger gibt es einige Parameter, die einen Schläger beschreiben und die Du vor dem Kauf kennen solltest. Idealerweise testest Du vor dem Kauf verschiedene Schlägermodelle. Nur so kannst Du sichergehen, dass der Schläger optimal in der Hand liegt und ich dir ein gutes Spiel Gefühl vermittelt.
Bevor Du Dich in einem Tennis Shop beraten lässt, solltest Du Dich mit folgenden Parametern eines Tennisschlägers vertraut gemacht haben. Denn das erleichtert Dir die Auswahl erheblich, wenn Du Dich im Shop oder online für einen oder mehrere Testschläger entscheidest.
Die Schlägerlänge:
Wie auch alle anderen Parameter ist die Schläger länger von den internationalen Tennisverbänden vorgeschrieben. Sie beträgt maximal 73,7 Zentimeter, diese Länge ist jedoch die absolute Ausnahme, solche Schläger haben sich in der Praxis nicht bewährt. Die tatsächliche, weltweit verbreitete Schlägerlänge beträgt 680 bis 690 Millimeter. Längere Modelle erzeugen mehr Hebel und erhöhen die Reichweite. Während kürzere Schläger ein einfacheres Handling mitbringen, sich also eher für Anfänger und fortgeschrittene Spieler eignen.
Der Schlägerkopf:
Mit der Schlägerkopfgröße ändert sich die Präzision, die Du aufwenden musst, um einen sauber platzierten Ball zu schlagen. Als Faustregel gilt: Je größer die Schlagfläche, desto mehr Fehler verzeiht das Racket. Je kleiner die Schlagfläche, desto größer ist die Beschleunigung, die der Schläger auf den Ball bringt. Daher spielen Profis grundsätzlich mit kleinen Schlägerköpfen, Anfänger sollten sich für eine etwas größere Variante entscheiden. Im Durchschnitt misst eine Schlägerfläche etwa 645 cm2 (oder 100 Inch)
Im Tennisshop findest Du folgende Größen Einteilung:
Midsize: (Profi-Rackets) < 625 cm2
Midplus: (Standard-Schläger) bis 675 cm2
Oversize: (Komfortschläger) bis 740 cm2
Super Oversize: > 740 cm2
Das Schlägergewicht:
Auch beim Schlägergewicht unterscheiden sich Modelle für sehr gute oder Profi-Spieler von denen für Freizeit- und Club-Spieler. Profi Rackets wiegen deutlich über 300 g, was zu schnelleren und präziseren Schlägen führt. Diese schweren Schläger erfordern allerdings eine sehr gute Technik und trainierte Arme und Schultern. Spielen Freizeitspieler mit solchen schweren Schlägern, führt dies schnell zu Muskelschmerzen oder gar zu einem Tennisarm. Die Schläger von Club-Spielern wiegen zum größten Teil zwischen 260 und 300 g. Es gibt auch noch leichtere Schläger, die sind aber eher für Kinder und Jugendliche zu empfehlen. Beim Schlägergewicht ist noch zu beachten, dass die Angaben der Hersteller grundsätzlich Schläger ohne Besaitung beschreiben. Für eine herkömmliche Tennisbesaitung kommen noch einmal etwa 15 Gramm Gewicht zum reinen Schlägergewicht hinzu.
Der Schläger-Griff:
Um die richtige Griffstärke für Deinen Tennisschläger zu ermitteln, gibt es einen einfachen Trick. Du umfasst mit der Schlaghand den Griff des Schlägers. Nun sollte in den Spalt zwischen den Fingerkuppen und dem Handballen Dein Zeigefinger passen – schon hast Du die richtige Griffstärke ermittelt. Die Schlägerhersteller haben sich auf fünf standardisierte Stärken geeinigt, die von L1 (sehr schmaler Griff) bis L5 (für Holzfällerhände) reichen. Aber vor allem beim Griff Deines Tennisschlägers kommt es auf ein komfortables Gefühl an. Es gibt viele Spielerinnen und Spieler, die eher zu einem etwas kleineren Griff tendieren, weil sie den Schläger dann besser manövrieren können.
Die Balance des Schlägers:
Der Balancepunkt eines Tennisschlägers gibt Aufschluss darüber, ob der Schläger eher ausgewogen, grifflastig oder kopflastig ist. Ein kopflastiger Schläger beschleunigt den Ball schneller, weil er den Arm Schwung unterstützt. Ist der Schläger grifflastig, lässt er sich besser kontrollieren. Die meisten Turnier- oder Profispieler entscheiden sich für einen solchen Schläger, weil sie auch ohne Unterstützung ihres Rackets über hohe Schwunggeschwindigkeit verfügen. Bei einer durchschnittlichen Schlägerlänge von 68 cm wäre ein ausgeglichener Balancepunkt bei Zentimeter 34. Liegt der Balancepunkt unter 33 cm, sprechen wir von einem grifflastigen Schläger. Liegt er über 34 cm, bezeichnen wir diesen Schläger als Kopflastig. Für Anfänger und Fortgeschrittene eignen sich auf jeden Fall eher ausgewogene Schläger-Modelle.
Das Besaitungsbild des Rackets:
Eine weitere Spezifikation, die meist aus der exakten Herstellerbezeichnung eines Rackets hervorgeht, beschreibt die Anzahl der Längs- und Quersaiten eines Tennisschlägers. Die häufigsten Muster sind 18 x 20 und 16 x 19 sowie Abwandlungen aus diesen beiden Hauptvarianten. Als Faustregel gilt: Je größer der Abstand zwischen den Saiten, umso tiefer dringen die einzelnen Saiten in den Ball ein. Ein großmaschiges Saitenbild unterstützt also Schläge mit Schnitt wie Topspin oder Slice. Sind die Abstände geringer, dringen die Saiten nicht so tief ein. Das bedeute mehr Kontrolle und weniger Stoßauswirkung auf den Schwungarm. Außerdem halten die Saiten des engeren Saitenbildes etwas länger als die des spinfreudigen Besaitungsmusters.
Verschiedene Marken ausprobieren – und dann Deine Lieblingsmarke finden:
Bei Tennisschlägern ist es in etwa dasselbe Phänomen wie beim Skifahren. Auch wenn sich die Parameter eines Rackets sehr ähneln, unterscheiden sich die Schläger der großen Hersteller in ihrer Spielweise. So gelten Wilson-Rahmen beispielsweise als eher hart, was für sehr viel Kontrolle sorgt. Entscheidest Du Dich für einen Babolat, so erhältst Du einen etwas elastischeren Rahmen, was zu mehr Schlaggeschwindigkeit führt. Allerdings sind diese Eigenschaften nur in Nuancen messbar und haben viel mit dem subjektiven Spielempfinden zu tun. Generell musst Du auch noch ins Kalkül mit einbeziehen, dass sich die Spielweise eines Schlägers auch mit der Besaitung stark verändert. Ein „Racketgeschoss“, das mit einer uralten Saite daherkommt, spielt sich unter Umständen völlig unkontrollierbar. Und ein vermeintlich komfortables Racket wird mit einer zu harten Bespannung schnell zum „Armkiller“ ohne jegliches Gefühl. Auch hier gibt es eine Faustregel: Selbst, wenn Du nur einmal pro Woche oder weniger spielst, solltest Du zweimal pro Jahr eine neue Saite aufziehen lassen. So holst Du immer das Beste aus Deinem Schläger heraus. Lass Dich also am besten von Deinem Trainer beraten oder nutze die Kompetenz eines Experten im nächsten Tennisshop